Unterwasser-Rugby

Die Idee:
Unterwasserrugby (UWR) ist ein Mannschaftsballspiel, das unter Wasser im tiefen Teil eines Schwimmbeckens gespielt wird. Zwei Teams zu je sechs Spielern – mit Tauchermaske, Schnorchel und Flossen – versuchen, einen mit Salzwasser gefüllten und daher sinkenden Kunststoffball in den gegnerischen Torkorb zu platzieren. Beide Torkörbe stehen mit der Öffnung nach oben stirnseitig am Boden des Spielfeldes.
Der Spielablauf:UWR ist das einzige dreidimensionale Ballspiel der Welt. Im Gegensatz zu anderen Ballspielen können sich außer dem Ball auch Spieler nicht nur nach vorne, hinten und seitwärts, sondern auch nach oben und unten bewegen. Dadurch wird aus dem sonst üblichen Spielfeld ein „Spielraum“, was vor allem den Reiz dieser Sportart ausmacht

Das Spielfeld ist ca. 15 m lang, 10 m breit und 4 m tief. Der Kunststoffball wird unter Wasser mit einer oder mit beiden Händen gestoßen, wobei Entfernungen von mehr als 2 m durchaus Gegnern die Chance eröffnen, den Ball abzufangen. Der Ball kann – daher der Name „Unterwasser-Rugby“ – auch direkt „am Mann“ erobert werden. Dabei darf aber nur der ballführende Spieler von einem oder mehreren Gegnern angegriffen werden; er selbst darf gegnerische Spieler ebenfalls körperlich angreifen, d.h. halten oder wegstoßen, etc. um sich zu verteidigen oder ggf. dem eigenen Team eine bessere Chance zu eröffnen, ein Tor zu erzielen. Der Torverteidiger darf mit seinem Körper das Tor abdecken, um den Angreifer am Torwurf zu hindern, er darf sich dabei aber weder am Tor noch an der Wand festhalten.
Die wichtigsten Regeln: Das Festhalten an der Ausrüstung eines Gegners oder am Torkorb, das Führen des Balles
über Wasser, das Halten eines Gegners ohne Ball sowie Tritte, Schläge, Würgegriffe oder unnötig hartes Spiel sind durch das Reglement verboten.

Die Mannschaften: Jede Mannschaft, einheitlich durch weiße oder blaue Badehosen und Hauben gekennzeichnet (wie im Wasserball), besteht aus 11 Spielern. 6 Spieler befinden sich im Wasser und 5 (Wechselspieler) auf der Auswechselbank. Die Wechselspieler werden während des Spieles „fliegend“ gegen Spieler aus dem Wasser gewechselt, da der schnelle Spielverlauf, das ständige Ab- und Auftauchen, verbunden mit kurzen Sprints und Atemanhalten ein hohes Maß an körperlicher Kraft und Kondition erfordert. Die Zeit, in welcher sich ein Spieler auf der Auswechselbank befindet, wird zur Regeneration benutzt. Die Spielzeit beträgt in der Regel 2 x 15 Minuten (reine Spielzeit).

Die Schiedsrichter: Drei Schiedsrichter achten darauf, dass das Spiel den Regeln entsprechend verläuft. Ein Spielleiter am Beckenrand und zwei mit Pressluftatemgeräten ausgestattete Unterwasserschiedsrichter überwachen den Spielverlauf und zeigen Regelverstöße mittels einer Signalhupe an. Sie ahnden diese mit Freiwürfen, Strafstössen (einem direkten Duell Angreifer gegen Torverteidiger) oder Zeitstrafen bei rauem Spiel. Dadurch kommt es zu einem größtenteils „körperlosen“ Spiel, was auch die Bezeichnung „Unterwasser-Ball“ für diese Sportart rechtfertigen würde.

Der Anteil von Frauen im Unterwasserrugby steigt von Jahr zu Jahr. Sie können sowohl in den Herrenteams als auch in eigenen Damenmannschaften zu Turnieren und Ligabegegnungen antreten. An den letzten Weltmeisterschaften nahmen neben 10 Herren auch 8 Damenteams teil.

(verändert nach Schottmüller, R. – Unterwasserrugby – Wissenswertes über diese besondere Mannschaftsportart im Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (2001) Badischer Landesverband für Tauchsport (BTSV) im VDST e.V. Tannenstrasse 25, 64546 Mörfelden)

Weitere Infos: Unterwasserrugby-Internetforum: www.unterwasserrugby Community

Verband Deutscher Sporttaucher e.V.: www.vdst.de