Im Juni 2018 machten wir uns von Stuttgart über Atlanta auf den Weg nach Belize* an die Ostküste Mittelamerikas. Wir hatten dummerweise eine Übernachtung in Atlanta, sodass wir in die USA einreisen mussten. Das war kein Spaß, ca. 300 Einreisewillige standen an 4 (von 10) geöffneten Schaltern. Nach ca. 3 Stunden hatten wir die Prozedur hinter uns gebracht, mehr muss man dazu nicht berichten.
Am nächsten morgen wieder die üblichen Kontrollen am Flughafen (ausreisen geht einfacher). Der Flug nach Belize war entspannt und die Einreise in Belize auch. Leider hatten wir eine weitere Nacht im Hotel verbringen. Am nächsten Tag gegen Mittag konnte dann das einchecken auf dem Safariboot „BELIZE Aggressor IV“ beginnen.
Der Reiseveranstalter hatte das komplette Boot gechartert und neben uns 6 Schwaben waren Österreicher und Schweizer an Bord. Das befürchtete amerikanische tauchen gab es daher nicht. Vor jedem Tauchgang fand ein ein ausführliches Briefing statt. Wer wollte konnte sich dem Guide anschliessen, ansonsten fanden sich die Gruppen selbst und jeder konnte im Prinzip seinen Neigungen nachgehen. Die Abwicklung des Tauchbetriebs war erstklassig auch die Verpflegung war über Durchschnitt, also nicht amerikanisch. Das Boot ist 40 Jahre alt, das sah man auch an der einen oder anderen Stelle, dies hat aber auf die Abläufe keinen negativen Einfluss. Alles ist typisch amerikanisch „groß“. Die Sitzplätze vor den Tauchflaschen waren ausreichend tief, sodass auch der dickste Hintern platz fand. Auch zum Nachbarn gab es mehr als genügend Bewegungsfreiheit. Selten habe ich so bequem mein Tauchgerät angezogen. Breite Treppen zum Tauchdeck. Rechts und links vom Abgang 2 Süsswasserduschen mit warmem Wasser, breite Ausstiegsleiter, Dekostange unter dem Boot, alles perfekt. Immer eine helfende Hand, man musste fast schon kämpfen um selbst die Flossen an- oder auszuziehen.
Die Tauchgebiete können mit Bonaire und Curacao verglichen werden. Allerdings ist der Bewuchs an Hornkorallen, Schwämmen wesentlich dichter und größer. Ein ganz wesentlicher Unterschied sind aber die Begegnungen mit Großfischen, Zackenbarsche, Haie. Ein Highlight ist das sog. Blue Hole, mit einem Durchmesser von 300 m und einer Tiefe von 125 m. Inmitten eines unterirdischen Höhlensystems, das früher mit Luft gefüllt war, brach im Zentrum einer großen Höhle die Decke ein. Man vermutet, dass dies vor Millionen von Jahren durch ein mächtiges Erdbeben ausgelöst wurde. Außer den Kalkformationen gibt es nichts Besonderes in dem Loch, es ist einfach das „Feeling“ und der Kultstatus, was Taucher aus allen Ländern anlockt. Da wir „nur“ Sporttaucher sind konnten wir die Stalaktiten nur bis in 40 m Tiefe aufsuchen. Diese haben teilweise einen Durchmesser von 1,50 m und sind natürlich nicht kahl wie in unseren Höhlen sondern bewachsen. Werner Thiele von Waterworld Reisen war mit an Bord und konnte erreichen, dass wir am Blue Hole 2 Tauchgänge machen konnten.
Text Jürgen Steiner, Fotos Werner Thiele Waterworld u. Jürgen Steiner
Belize ist ein Staat in Zentralamerika. Er entstand im Jahre 1981 aus der Kolonie Britisch-Honduras. Belize grenzt an Mexiko und Guatemala. Belize ist der einzige zentralamerikanische Staat, in dem Englisch Amtssprache ist. Etwa ein Drittel der Bevölkerung (ca. 367000 Stand 2016) von Belize hat afrikanische Vorfahren. Die Kultur des Landes ist von den Mayas beeinflusst. Seit 1981, dem Jahr seiner Entstehung, ist Belize Mitglied des Commonwealth of Nations. Der Name des Staates leitet sich vom Belize River her. Dessen erste festgehaltene Namensnennung stammt aus dem Jahr 1677. Der Dominikanerpriester Fray José Delgado hielt den Fluss, den er auf seiner Reise entlang der Küste querte, in seinen Aufzeichnungen als „Río Balís“ fest. Diese Bezeichnung wurde ihm von seinem Übersetzer genannt und leitet sich vermutlich vom Maya-Wort belix ab, das „schlammig“ oder „trübes Wasser“ bedeutet.
Quelle Wikipedia